Die Geschichte des Blogs beginnt 2019 in den Philippinen, doch für meine Geschichte muss ich ein wenig weiter ausholen.
Schnapp dir also am besten eine Tasse Kaffee, denn ich werde dich durch eine Menge Höhen und Tiefen mitnehmen. Das ist meine Geschichte:
Für mich stand schon immer fest, dass ich reisen möchte. Ich glaube, es kam von meinen Eltern. Die hatten zu ihrer Zeit Asien bereist und einen Roadtrip durch die USA gemacht, von dem sie mir immer wieder vorschwärmen würden. Also habe ich nach meinem Abi 1 Jahr lang gearbeitet, um meine erste Reise zu finanzieren. Ziel: Australien. Vermutlich würde ich heute noch zu Hause sitzen, wenn mein Dad mich nicht mehr oder weniger in die Maschine ans andere Ende der Welt gesetzt hätte. Aber ich war jung und hatte auch eine gute Portion Angst vor dem Unbekannten.
Ich kam so planlos, wie man nur sein konnte, in Australien an. Nicht einmal eine Übernachtung hatte ich im Vorhinein gebucht. Aber ich wusste, dass ich die Ostküste so günstig wie möglich bereisen möchte. Nachdem ich mich in Sydney akklimatisiert hatte, trampte ich Richtung Norden, ohne zu wissen, wo ich stoppen sollte oder wie lange es dauern würde. Im Nachhinein kann ich sagen, dass dieses Jahr eines meiner schönsten überhaupt war und ich unglaubliche Menschen auf dem Weg kennengelernt habe. Es ging von Ort zu Ort und ich arbeitete auf Blaubeer-Plantagen und in Küchen, um meine Kosten so gering wie möglich zu halten. Damals hatte ich von Instagram nur mal am Rande gehört gehabt und die paar wenigen Bilder dieser Reise teilte ich vielleicht mal als neues Facebook-Profilbild.
Nach dem Jahr in Australien kam ich zurück nach Deutschland und hatte das Gefühl, dass ich in meinem Leben weiter kommen muss. Ich begann also ein Bauingenieurstudium. Während des Studiums fühlte ich mich antriebslos, aber ich machte weiter, weil es von mir erwartet wurde. Es dauerte bis Februar 2019, bis ich endlich wieder aus der Komfortzone ausbrach und mit meiner damaligen Freundin Chrissi in den Semesterferien die Philippinen bereiste. Ein längst vergessenes Gefühl der Freiheit überkam mich und daran wollte ich festhalten. Aus Angst, in den alltäglichen Trott zurückzukehren, wurden erste Ideen im Kopf durchgespielt, wie man unterwegs Geld verdienen könnte. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings noch kein wirklicher Plan gefasst.
Zurück in Deutschland ging es wieder in die Vorlesungen, aber eigentlich planten wir nur unseren nächsten Trip. Doch zu dem sollte es erstmal nicht kommen. 2020 stand auf einmal die ganze Welt still und so auch mein Studium. Mir fehlte nur noch meine Bachelorarbeit, aber die Firmen hatten einen Einstellungsstopp und ich somit kein Thema. Dafür hatte ich dann ein Menge Zeit und die verbrachte ich auf der Suche nach einer Möglichkeit, meine Faszination und Leidenschaft für Reisen zu teilen, aber auch zu monetarisieren. So entstand langsam die Idee für einen Blog.
Meine Vorkenntnisse beschränkten sich auf einen Informatikkurs in der 10. Klasse. Man kann also sagen, ich hatte keine Ahnung, was ich da machte. Mit unzähligen Googlerecherchen und vielen Stunden auf YouTube machte ich vermutlich jeden Fehler, den man machen kann. Aber auch wenn meine ersten Versuche im Webdesign katastrophal aussahen und meine Blogposts nicht viel besser waren, funktionierte die Website und ich hatte Spaß. Und das war erst einmal das wichtigste für mich.
Während niemand wirklich reisen konnte, schrieben wir Posts über die Philippinen. Die Bilder hatten wir damals mit einem iPhone geschossen und waren alles andere als professionell. Natürlich war der Anfang auch besonders zäh, weil wer googelte denn schon 2020 nach einer Philippinenroute. Doch wir schrieben weiterhin Beiträge in der Hoffnung, dass sich alles wieder normalisieren würde.
Noch bevor Chrissi und ich unsere nächste Reise starten konnten, endete unsere Beziehung. Wir trennten uns im Guten und Chrissi blieb dem Blog noch lange erhalten und du wirst immer einige tolle Bilder und Blogposts von ihr hier finden. In dieser Zeit legte ich mir auch eine Kamera zu und übte auf den vielen Spaziergängen, die man in dieser Zeit halt machte, das Fotografieren. Mit Youtube Videos und einer Menge Geduld wurden die Bilder langsam besser und ich hoffe du kannst die Entwicklung auf dem Blog auch ein wenig verfolgen.
2021 war es dann endlich so weit und langsam wurde Reisen wieder möglich. Trotzdem war ich noch skeptisch und wollte nicht am anderen Ende der Welt feststecken. Deshalb ging es im Herbst erst einmal nach Madeira. Zu jeder Wanderung oder Aussichtspunkt machte ich mir Notizen, um später einen Post dazu verfassen zu können. Von dort ging es dann weiter auf die Kanaren und wer schon einmal dort in einem Hostel war, der weiß, wie viele Leute dort arbeiten. Es wird kalt daheim, warum also nicht, wenn es remote funktioniert. Genau das wollte ich auch und ich besorgte mir dort kurzerhand einen Laptop, um selbst auch arbeiten zu können.
Ich verbrachte den kompletten Winter auf den Kanaren. Surfte fast jeden Tag und wenn die Gezeiten nicht passten, schrieb ich am Blog und tatsächlich kamen auch die ersten Besucher auf die Seite. Auch wenn man nicht auf die Zahlen achten sollte, freute ich mich über jeden Meilenstein. Das erste mal 1000 Besucher in einem Monat auf der Website zu haben, fühlte sich surreal an. Aber davon kann man sich leider noch nichts kaufen und so musste relativ bald wieder ein Job her.
Über Kontakte auf den Kanaren kam ich an eine Job als Surflehrer in Portugal. An den meisten Tagen war ich 8 Stunden im Wasser und habe Abends noch geschrieben, so dass ich bald alles erlebte abgearbeitet hatte. Die Madeira Beiträge wurde mittlerweile immer öfters aufgerufen und mittlerweile waren monatlich 3000 Nutzer auf der Website. Da ich von Morgens bis Abends aber eingespannt war, erlebte ich nichts Neues und tat mir schwer, neue Beiträge zu finden. Auf der Suche nach neuen, spannenden Themen entdeckte ich den Fischerpfad an der Westküste Portugals. Ich beendete mein Arbeitsverhältnis, packte meine Sachen und startete meine erste Fernwanderung.
10 Tage wanderte ich in der glühenden Sommerhitze Portugals die wunderschöne Rota Vicentina entlang. Es war extrem heiß und die Wanderung über den Sand anstrengend. Doch ich war so glücklich, wie ich nur sein konnte. Ich fotografierte und dokumentierte meine komplette Wanderung. Ich war zum ersten Mal ansatzweise zufrieden mit meiner Fotografie und auch die Beiträge wurden immer besser. Zum ersten Mal hatte ich wirklich das Gefühl, ein gutes Stück Content zu produzieren.
Nach der Fernwanderung ging es für mich zurück nach Deutschland. Mittlerweile 10.000 Besucher waren jeden Monat auf dem Blog und eine Überarbeitung des Designs war dringend notwendig. Also nutzte ich die Zeit, um mehr über Webdesign zu lernen und meinen nächsten Trip zu planen. Nach mehreren Wochen des Probieren war das Design so, wie du es jetzt kennst, endlich fertig und meine nächstes Reiseziel stand auch fest: Thailand.