Tauchen in Sipadan
Sipadan hatte früher eigene Tauchresorts, wo du direkt vom Strand in ein unglaubliches Riff eintauchst. Nachdem aber die Belastung durch den Tourismus zu groß wurde und viele der Riffe fast tot waren, hat die Regierung die komplette Insel 2005 geschlossen. Die Resorts wurden auf Nachbarinseln verlagert und es wurden täglich nur noch eine bestimmte Anzahl an Besuchern für die Riffe zugelassen. So konnte sich das Ökosystem erholen und Sipadan sollte wieder zu seinem alten Glanz kommen. Mit anfänglichem Erfolg!
Wie kommt man nach Sipadan?
Nachdem auf Sipadan selbst keine Resorts mehr sein dürfen, musst du auf die Nachbarinsel Mabul. Diese erreichst du am besten von dem Flughafen Tawau im Osten von Borneo. Vom Flughafen benötigst du einen Transfer zu der Hafenstadt Semporna, wo die Boote Richtung Mabul ablegen. Klingt erst einmal etwas komplex, was auch den Tauchschulen vor Ort bekannt ist. Deshalb wirst du dort auch meist sehr gut unterstützt, wenn du vorab buchst. Solltest du keine Buchung haben, haben fast alle Tauchschulen ein Büro in Semporna, wo du einen spontanen Trip anfragen kannst.
Das große Problem bei Sipadan
Nach einer so beschwerlichen Anreise an einen abgelegenen Ort in Borneo möchte man einfach nur noch ins Wasser hüpfen und die Unterwasserwelt genießen. Genau hier kommt das ganz große ABER. Um dort Tauchen zu können, benötigst du eine Genehmigung. Diese Genehmigungen sind nicht nur sehr teuer, sondern es gibt auch keine Garantie, dass du für jeden Tag eine bekommst. Natürlich gibt es Ausweichmöglichkeiten zu anderen Inseln, aber natürlich bleibt Sipadan das Highlight. Die Tauchschulen garantieren deshalb in der Regel, dass du jeden zweiten Tag in Sipadan tauchen kannst.
Wie viel kostet Sipadan?
Nachdem so einer beschwerlichen Anreise und dem Stress mit der Genehmigung sollte doch zumindest der Preis stimmen, oder? Leider ist genau das Gegenteil der Fall. Die Genehmigungen werden nur an Tauchbasen auf Mabul ausgestellt und diese haben damit eine Monopolstellung. Die Tauchresorts auf Mabul sind also relativ teuer für malaysische Verhältnisse und dazu kommt auch noch die Genehmigung für Sipadan.
Kosten der Unterkünfte auf Mabul
Die Unterkünfte auf Mabul liegen zwar wirklich schön auf der kleinen Insel, sind aber auch mit mindestens 30€ pro Person für malaysische Verhältnisse relativ teuer. Dazu kommen dann natürlich auch noch die Kosten für das Tauchen.
Kosten für die Sipadan Tauchgenehmigung
Wenn du also an eine der heiß begehrten 176 Genehmigungen pro Tag kommst, kostet dich das als ausländischer Taucher noch einmal 350MYR (ca. 70€). Damit darfst du dann an einem Tag zwei Tauchgänge bei Sipadan machen. Der dritte Tauchgang an dem Tag wird dann an einer anderen Insel gemacht.
Lohnt sich Sipadan wirklich?
An sich sind die Genehmigungen ein tolles Konzept, um die Riffe zu schützen. Dadurch ist aber das Tauchen hier definitiv kein günstiges Unterfangen und da erwartet man natürlich sehr viel. Leider kann Sipadan die hohen Erwartungen nicht mehr Erfüllen. Die Genehmigungen waren definitiv der richtige Schritt, aber während Corona ist die größte Einnahmequelle der Locals komplett weggebrochen. Um zu überleben, wurde extremer Fischfang betrieben und sogar mit Dynamit gefischt. Auch gibt es Gerüchte von chinesischen Fischfangflotten, die hier vieles abgefischt haben. Auch wenn Sipadan in dieser Zeit geschützt wurde und du weiterhin schöne Riffe dort findest, sind die umliegenden Tauchplätze bei anderen Inseln eigentlich uninteressant. Durch die Genehmigungen bist du aber gezwungen auch diese zu betauchen. Somit bleibt Sipadan weiterhin ein schöner Tauchplatz, aber für diesen Aufwand und diese Kosten gibt es mittlerweile deutlich bessere Tauchplätze.
Empfehlung für Sipadan
Solltest du unbedingt in Sipadan einmal tauchen wollen, dann empfehle ich dir, deinen Trip im Vorhinein mit einer der Tauchschulen zu planen. So hast du eine entspannte Anreise und eine Unterkunft auf Mabul. Das ganze selbst bzw. spontan zu organisieren, führt zu unnötigen Komplikationen. Die Tauchschulen vor Ort haben hervorragend ausgebildete Leute und du kannst eigentlich bei keiner Schule etwas falsch machen. Eine Übersicht über alle Tauchschulen, die eine Genehmigung für Sipadan bekommen, findest du hier.
Fazit
Sipadan ist weiterhin ein schöner Tauchspot, an dem aber der Mensch spuren hinterlassen hat. Es gibt immer noch schöne Fischschulen, aber die Hammerhaie, für die Sipadan bekannt ist, sind fast alle weg. Immerhin, den Barrakuda-Tornado kannst du hier immer noch finden, aber es gibt andere Orte auf der Welt, wo du genau das zu einem deutlich günstigeren Preis sehen kannst. Die Tauchplätze an den anderen Inseln sind eigentlich komplett zerstört und so findest du dort nur noch Makro und Schildkröten. Somit bleibt das Fazit sehr ernüchternd. Wenn du an solch traumhaften Inseln tauchen möchtest, dann würde ich dir eher die Derawan Inseln oder Raja Ampat empfehlen.