Der Traum vom Tauchen mit Mantas

„Es gibt einen Ort in Thailand, wo ich mit Mantas und Walhaien tauchen kann?“ fragte ich ungläubig nach. Die Erzählung eines anderen Backpackers klang zu gut, um wahr zu sein. Doch er versicherte mir noch einmal, dass dieser Ort auf Koh Lanta existieren sollte. Also habe ich zu Hause sofort mit der Recherche angefangen. Tatsächlich, nach kurzer Suche stieß ich auf den Tauchspot, wo du diese unglaublichen Meeresbewohner antreffen kannst: Hin Daeng und Hin Muang. Damit war es beschlossen. Ich muss nach Koh Lanta!

Info:

Hin Daen und Hin Muang ist ein fortgeschrittener Tauchgang, bei dem du auf mehr als 20m tief gehst und auch mit viel Strömung zu rechnen ist. Du benötigst also deine Advanced Open Water Zertifizierung, um an dem Tauchgang zu den Mantas teilzunehmen.

Wann sind die Mantas in Koh Lanta

Online stand, dass Mantas zwischen November bis Mai in Hin Daeng und Hin Muang anzutreffen sind. Als wir aber Mitte Januar in Koh Lanta ankamen, wurde uns gesagt, dass wir Glück haben. Die Manta Saison habe gerade begonnen und vor zwei Tagen wurde der erste in Hin Daeng gesichtet. Ich empfehle dir also, zwischen Ende Januar und Februar dein Glück zu versuchen. Außerdem ist in dem selben Zeitraum um Koh Lanta auch die Walhaisaison und du hast die besten Chancen, beide Tiere an nur einem Tag zu sehen. Um wirklich sicher zu gehen, kannst du auch den Tauchschulen vor Ort schreiben.

Die Wahl der Tauchschule

Ganz im Norden von Koh Lanta gibt es in der nähe des Sala Dan Piers einige Tauchschulen. Wir haben uns vor Ort bei einigen beraten lassen und einen Preis für Hin Daeng und Hin Muang machen lassen. Alle Tauchschulen haben einen sehr professionellen Eindruck gemacht und auch die Bewertungen online zeigen, dass es eigentlich keine schlechte Wahl gibt. Wir haben uns daher für die Tauchschule entschieden, die uns den besten Preis gemacht hat. Informiere dich am Besten selbst vor Ort und wähle die Tauchschule, bei der du du dich am wohlsten fühlst und wo der Preis stimmt.

Info:

Da die Fahrt nach Hin Daen etwa 3 Stunden dauert, fahren alle Tauchschulen mit einem Boot zu dem Tauchspot. Egal mit wem du buchst, du landest am Ende auf dem selben Schiff. Das bedeutet aber auch, dass das Schiff ausgebucht sein muss, damit es ablegt. Es kann also sein, dass der Tauchgang ausfällt, wenn sich nicht genug Leute anmelden. Bring also etwas mehr Zeit mit, wenn du unbedingt diesen Tauchgang machen möchtest.

Auf zu den Mantas

Am Abend des 18. Januars bekommen wir endlich die Bestätigung. Der Trip zu den Mantas am 20. findet statt. Die Vorfreude ist riesig und meine Gedanken drehen sich nur noch um die Tauchgänge und was mich erwartet. Am 19. fahre ich noch einmal in der Tauchschule vorbei, probiere die Ausrüstung an und kläre die restlichen Fragen. Dann kann es endlich losgehen.

Als am nächsten morgen der Wecker gegen 5:45Uhr klingelt, weiß ich erst gar nicht so recht, warum dieser so früh klingelt. Überraschenderweise habe ich wie ein Stein geschlafen und brauche erstmal einem Moment um zu realisieren, dass ich in 25 Minuten zu einem meiner heiß ersehntesten Tauchgänge abgeholt werde. Ich mache mich zügig fertig und packe noch meine restlichen Sachen zusammen. Dann geht es raus in die Morgendämmerung, wo wir nach nur kurzer Zeit von dem Taxi der Tauchschule abgeholt werden.

Das Boot ist der Wahnsinn

Unser Taxi fährt uns direkt zu der Blue Planet Divers Tauchschule, denn von dort fährt das Boot ab. Ich hatte ein riesiges Boot erwartet, doch uns erwartete ein hochmoderner Katamaran, der für etwa 40 Taucher Platz bot. Uns wurden Plätze zugewiesen, wo unsere Gasflaschen hinkommen und wo wir unsere Sachen verstauen konnten. Dann gab es auch schon das Briefing zum Boot und wir legten ab Richtung Hin Daeng. Nach der Einführung gab es ein tolles Frühstück mit Brot, Eiern, etwas Salat und frischen Früchten. Ich habe richtig zugelangt und gut gesättigt die dreistündige Fahrt oben auf dem Sonnendeck genossen.

Lerne unseren Divemaster kennen

Nachdem jeder es sich etwas gemütlich gemacht hatte, sind wir mit unserem Divemaster ins Gespräch gekommen. Das, was er uns erzählte, war wie Musik in meinen Ohren. Brent Folan aus Texas ist seit über 6 Jahren am Reisen und ist seit über einem Monat hier auf Koh Lanta. Er ist absolut naturbegeistert, fotografiert die Unterwasserwelt und macht diesen Job unbezahlt, weil er das Tauchen so liebt. Außerdem gibt es noch einen Artikel über ihn bei den Olympischen Spielen in Rio, weil er es geschafft hatte, mit unzähligen amerikanischen Athleten ein Selfie zu schießen. Eine verdammt gute Story und wie sich herausstellen sollte, einer der besten Divemaster, die ich je hatte.

Info:

Mein Divemaster, Brent Folan, hat mir netterweise einige Bilder von unseren Tauchgängen für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt. Ich habe selten jemanden getroffen, der mehr über Länder und Natur wusste. Brent hat vor kurzem einen englischen Reiseblog gestartet und dort solltest du auf jeden Fall einmal vorbeischauen.

Tauchgang bei Hin Muang

Nach 2 1/2 Stunden ertönt das erste mal das Horn. Unser Zeichen zum Fertigmachen. Wir gehen auf das untere Deck und ziehen unsere Ausrüstung an. Es herrscht eine gewisse Hektik und Unruhe auf dem Boot. Das viele Gerempel und Gestoße stresst mich etwas, aber mein Divemaster versichert mir noch einmal, dass wir uns unsere Zeit nehmen. Wir machen unsere Buddy-Checks und sind mit eines der ersten Teams im Wasser. Hinter uns wollen aber die restlichen Taucher ins Wasser und um Platz zu machen, tauchen wir zügig ab. Es geht direkt einige Meter nach unten. Vor mir liegt eines der schönsten Riffe, die ich je gesehen habe. Riesige Fischschulen schwimmen an den bunten Korallen entlang. Ich komme aus dem Staunen kaum heraus. So ein lebendiges Riff findet man wirklich selten. Ich weiß gar nicht, worauf ich mich konzentrieren soll. Auf meiner rechten Seite herrscht lebendiges Treiben. Alle Farben und Formen sind vertreten und wirren umher. Zu meiner Linken ist der weite blaue Ozean, wo eventuell in der Ferne ein Manta Rochen oder Walhai auftauchen könnte. Bevor ich mir zu viele Gedanken machen kann, in welche Richtung ich zuerst schauen soll, entdeckt unser Divemaster etwas. Er zeigt auf einen durchlöcherten Stein, aber ich kann nicht erkennen, was er meint. Ich schwimme immer näher an den Felsen heran und auf einmal realisiere ich, dass mich aus dem Felsen ebenfalls zwei Augen anschauen. Ein unglaublich gut getarnter Oktopus sitzt in dem Felsen und hat genau die Farbe des Felsens angenommen. Wir haben für eine kurze Zeit Augenkontakt bis der Oktopus plötzlich genug von uns bekommt und sich an dem Felsen entlang in seine Höhle schlängelt. Was ein cooler Anblick! Die ganz Gruppe ist komplett begeistert und kann kaum erwarten, was als nächstes entdeckt wird. Obwohl ich einen der besten Tauchgänge hier hatte, war beim Auftauchen die Enttäuschung da, weil es keine Spur von den Mantas oder den Walhaien gab.

Probleme bei Hin Daeng

Nach einer Stärkung an Bord und einer knappen Stunde an der Oberfläche machen wir uns bereit für den zweiten Tauchgang. Hin Muang war der Einstieg, aber das Highlight der Tour ist Hin Daeng. Ich weiß noch gar nicht, wie ein Tauchgang noch besser werden kann. Außer natürlich wir sehen endlich das, wofür wir hergekommen sind. Als ich in das Wasser springe, verliert meine Weste sofort Luft. Anscheinend ist eines der Ventile kaputt gegangen und ich muss die Ausrüstung noch einmal wechseln. Zurück auf dem Boot wird alles schnell umgebaut und ausgestattet mit einer neuen Weste geht es wieder ins Wasser. Als ob das nicht stressig genug wäre, spinnt auch die zweite Weste und füllt sich selbst mit Luft auf. Ich muss also das Verbindungsstück zu meinem Gastank trennen und meine Jacke manuell aufblasen. Wegen all dem kann ich den ersten Teil des Tauchgangs gar nicht wirklich genießen, sondern bin eher mit mir selbst beschäftigt. Allerdings lerne ich auch sehr viel darüber, wie ich nur durch meine Atmung unter Wasser austariere. Der zweite Teil des Tauchgangs ist dann aber so wie versprochen. Ein unglaublich lebendiges und farbenfrohes Riff, wo du tolle und auch selten Fische in Hülle und Fülle findest. Doch auch in Hin Daeng bleiben die Mantas und Walhaie am heutigen Tag aus.

Nächster Stopp: Koh Ha

Es gibt ein großes Mittagessen auf dem Boot, aber bei Allen ist die Enttäuschung zu spüren. Realistisch gesehen war das aber mein erster Versuch Mantas zu sehen. Gerade das macht auch Tauchen so spannend, weil man nie genau weiß, was man heute unter der Wasseroberfläche sehen wird. Die zwei Tauchgänge, die ich an diesem Tag gemacht habe, waren mit die schönsten und das Highlight hat sich noch nicht einmal blicken lassen. Also geht es gespannt zum letzten Tauchgang nach Koh Ha, denn dort besteht immer noch eine Chance auf Walhaie. An den sechs Inseln, die zu Koh Ha gehören, machen wir uns ein letztes mal fertig und springen ins Wasser. Schon auf den ersten Metern nach unten wird die Sicht deutlich schlechter. Perfekte Bedingungen, um Walhaie zu sehen, denn die lieben solche Bedingungen. Wir schwimmen auf das Riff zu, bis uns eine Gruppe entgegen kommt und uns das Zeichen für Walhai signalisiert. Sofort ist unser ursprünglicher Plan vergessen, wir drehen sofort um und folgen der Gruppe, die den Walhai gesehen hat. Die schlechte Sicht macht es schwer, irgendwas zu erkennen, aber unsere Gruppe tut das Möglichste, um alles im Blick zu behalten. Doch die Suche heute sollte vergebens bleiben. Wahrscheinlich waren zu viele Taucher im Wasser und der Walhai ist weiter gezogen. Auch der Tauchgang bei Koh Ha war unglaublich. Wir haben eine Schildkröte und eine der giftigsten Schlangen der Welt gesehen. Geärgert haben wir uns trotzdem, weil wir so nah dran waren, mit einem Walhai zu tauchen.

Fazit zu den Tauchgängen

Die Tauchgänge bei Hin Daeng and Hin Muang sind traumhafte Tauchgänge und ich kann jedem nur empfehlen, diese zu machen. Vielleicht war es für mich mit gerade einmal 20 Tauchgängen zu diesem Zeitpunkt das Beste, nicht direkt diese tolle Tiere anzutreffen. Das rede ich mir zumindest ein. Tauchen ist ein toller Sport und ich finde es schön, bestimmte Sachen auch etwas jagen und erarbeiten zu müssen, bis man letztendlich belohnt wird. Das bedeutet für mich, dass ich weiter nach tollen Tauchgängen suche, wo ich die Chance auf Mantas oder Walhaie habe. Außerdem steht für mich fest, dass ich nicht zum letzten mal auf Koh Lanta tauchen gegangen bin. Ich komme definitiv wieder.

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Autor

Hi :) Ich heiße Julian und ich bin der reiseverrückte Autor dieses Blogs. Immer mit einer Kamera in der Hand bin ich auf der Suche nach neuen Abenteuern. Meine Tipps von diesen Reisen möchte ich hier mit dir teilen, damit dein nächster Urlaub unvergesslich wird. Ich freue mich riesig, dass du hier vorbeischaust und wünschen dir viel Spaß beim Durchstöbern des Blogs!

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