Tumpak Sewu lässt sich aus dem Javanesischen etwa in die tausend Wasserfälle übersetzen. Hinter dem Wasserfall thront der größte Berg der Insel Java, der Semeru. Dieser Vulkan mit einer Höhe von 3676m ergeben mit dem Wasserfall in Kombination ein unglaubliches Bild. Doch auch der Abstieg in den Kessel des Wasserfalls lohnt sich. Ich verrate dir hier alles, was du über den Tumpak Sewu wissen musst.

Ich empfehle dir den Tumpak Sewu Waterfall auf eigene Faust zu machen und keine vorgefertigte Tour zu buchen. Der Wasserfall ist gut von Malang erreichbar und vor Ort kannst du dir einen Guide buchen. So hast du das selbe Erlebnis wie bei einer Tour, aber bekommst alles zu einem deutlich günstigeren Preis.

Etwa zwei Fahrstunden von Malang entfernt ist der Parkplatz für den Wasserfall. Wir haben uns Abends in Malang für 75.000IDR (ca. 4,60€) einen Roller genommen und sind am nächsten Morgen direkt losgefahren. Wenn du keinen Roller fahren kannst oder nicht unbedingt so eine lange Strecke auf dem Sattel verbringen möchtest, kannst du dir auch einen Fahrer buchen. Frage dafür in deinem Hotel in Malang oder in einem Reisebüro nach, in der Regel haben die Leute dort immer eine Nummer von einem Fahrer parat. Allerdings ist ein eigener Roller die deutlich günstigere Option. An dem Parkplatz kannst du für 5000IDR (ca. 0,30€) den ganzen Tag über parken.

Der Tumpak Sewu Waterfall bietet dir zwei Hauptattraktionen. Die Aussichtsplattform, von welcher du einen tollen Blick auf den Wasserfall und den dahinter liegenden Vulkan hast, ist vom Parkplatz relativ einfach zu erreichen. Der Abstieg in den Kessel des Wasserfalls ist deutlich anspruchsvoller. Aber auch den Kessel solltest du auf keinen Fall verpassen, wenn du den Wasserfall hautnah erleben möchtest.

Neben diesen zwei unglaublichen Orten gibt es noch ein weiteres Highlight, welches du besuchen kannst. Die „Goa Tetes“ bieten dir Höhlen und kleine Wasserbecken, in welchen du dich abkühlen kannst.

Direkt am Parkplatz solltest du dich entscheiden, ob du den Tumpak Sewu Waterfall mit einem Guide erkunden möchtest. Die Guides sitzen direkt an dem Parkplatz und du kannst sie einfach ansprechen. Die geführte Tour zu dem Wasserfall kostet 150.000IDR (ca. 9,20€) und weitere 50.000IDR (ca. 3,07€) wenn du die „Goa Tetes“ ebenfalls sehen möchtest. Wenn du nur die Aussichtsplattform machen möchtest, brauchst du dir keinen Guide nehmen, aber für den abenteuerlichen Abstieg lohnt es sich auf jeden Fall. Der Guide unterstützt dich beim Klettern und zeigt dir, wo du hintreten kannst. Außerdem kennt er die besten Fotospots und als Gruppe haben wir am Ende nur 3€ pro Person gezahlt. Wenn du in einer guten körperlichen Verfassung bist, sollte aber auch der Abstieg für dich kein Problem sein.

Der Eintritt für den Wasserfall kostet 20.000IDR (ca. 1,20€). Nach dem Abstieg kommt kurz vor dem Wasserfall ein weiterer Checkpoint, an dem weitere 20.000IDR Eintritt verlangt werden. Somit hat der gesamte Ausflug zum Wasserfall Folgendes gekostet:

• 2 x Eintritt (40.000IDR)
• Guide (150.000IDR)
• Parken (5.000IDR)
• Kokosnuss danach (10.000IDR)
• Roller (75.000IDR)
• Tanken (30.000IDR)

In Summe waren es also 310.000IDR was etwa 19,00€ entspricht.

• Nimm dir am besten eine wasserfest Tasche mit. Beim Abstieg und am Fuße des Wasserfalls werden deine Sachen nass werden.
• Auch ein sauberes Tuch solltest du dabei haben, weil die Linse deiner Kamera oder Handys durch das aufgewirbelte Wasser nass wird.
• Für den Abstieg solltest du im besten Fall gute Sandalen haben. Wir haben den Abstieg aber auch in FlipFlops gemeistert.
• Du kannst am Tumpak Sewu Waterfall deine Drohne fliegen. Allerdings solltest du nicht zu tief in den Kessel reinfliegen, da dort das Signal gestört wird und du leicht die Drohne verlieren könntest.
• Mache den Tumpak Sewu Wasserfall am besten in der Trockenzeit. In der Regenzeit kann der Abstieg gesperrt sein, da zu viel Wasser auf dem Weg hinabfließt.

Die wichtigsten Tipps für den Tumpak Sewu Wasserfall habe ich dir bereits verraten. Wenn du dich von dem gewaltigen Wasserfall und dem Abstieg etwas überraschen lassen möchtest, solltest du hier aufhören zu lesen. Ansonsten viel Spaß beim Lesen durchlesen von unserem Ausflug.

Wir wollen früh aufbrechen, um den morgendlichen Verkehr in Malang etwas zu entgehen. Die Roller haben wir uns bereits am Vortag ausgeliehen und so können wir nach einem gemütlichen Frühstück direkt losstarten. Die Fahrt durch Malang ist zäh und es herrscht auch in den frühen Morgenstunden schon viel Verkehr auf den Straßen. Auch wenn ich in Thailand schon viel Roller gefahren bin, ist der Verkehr hier nochmal eine andere Hausnummer. Je weiter wir aus Malang herauskommen, desto angenehmer wird die Fahrt. Nach einer ganzen Weile ist es dann endlich soweit. Wir erspähen das erste mal den riesigen Vulkan Semeru zwischen den Wolken. Ich habe bereits ein ganz bestimmtes Foto im Kopf, welches ich heute schießen möchte, aber so bewölkt wie es gerade ist, wird das wahrscheinlich nichts. Den Fuß des Vulkans kann man zwar sehen, doch der Gipfel ist komplett in Wolken gehüllt. In der Hoffnung, dass das Wetter aufreist, setzen wir unsere Fahrt fort und erreichen den Parkplatz nach etwa zwei Stunden Fahrt.

An dem Parkplatz sprechen wir auch direkt unseren Guide Diam an. Von dem Parkplatz sind es keine 50m bis zum Eintritt zum Wasserfall. Wir bezahlen jeweils 20.000IDR und lassen unsere festen Schuhe an dem Eingang zurück, da diese nicht komplett nass werden sollen. Dann geht es einen gut ausgebauten Weg durch den Dschungel hinunter. Nach nur etwa fünf Minuten kommen wir an ein paar Shops vorbei und am Ende des Weges können wir bereits die Aussichtsplattform sehen. Dort angekommen zeigt sich uns das gewaltige Naturschauspiel. Die Wassermassen stürzen über 100m in den hufeisenförmigen Kessel hinunter. Ein unglaublicher Anblick und hinter den Bäumen kann ich erkennen, dass auch noch die Wolken um den Semeru etwas aufgeklart haben.

Ich bespreche mich kurz mit Diam und für ihn ist es ok, wenn ich die Drohne jetzt schon fliege, bevor die Wolken den Vulkan wieder umhüllen. Allerdings warnt er mich davor zu tief zu dem Wasserfall hinunter zu fliegen, da dort die Verbindung oft abbricht und wohl schon einige Drohnen dort verloren gegangen sind. Ich bereite alles schnell vor und bin nach ein paar Minuten abflugbereit. Das Bild, dass sich mir auf dem kleinen Bildschirm zeigt, ist der absolute Wahnsinn. Durch den neuen Blickwinkel habe ich eine unglaublichen Aussicht auf den Wasserfall und den riesigen Vulkan dahinter. Die Wolken sind zwar nicht komplett verschwunden, aber ich kann den Gipfel zu einem großen Teil sehen. Ich mache ein paar der besten Aufnahmen meines Lebens und kann mein Glück kaum fassen. Ich bin jetzt schon absolut begeistert von dem Wasserfall und meinen Aufnahmen und noch keine halbe Stunde vor Ort. Ich verfliege nur einen Akku, um die anderen nicht zu lange warten zu lassen. Allerdings hätte ich hier ohne Probleme meine zwei Ersatzakku auch noch verbrauchen können, weil ich von diesem Wasserfall einfach nicht genug bekommen kann.

Ich packe rasch meine Sachen zusammen und verstaue alles in meinem wasserdichten Beutel und wir können endlich den Abstieg beginnen. Bei den Shops gibt es ein kleines Tor, wo der Weg zum Fuß des Wasserfalls startet. Über Treppen geht es erst recht entspannt in die Tiefe. Doch direkt im Anschluss an die Treppen geht es direkt durch kleine Wasserfälle, wo wir mit Hilfe von Seilen hindurchklettern müssen. Das vorbeischießende Wasser erschwert den Abstieg und ich muss mir eingestehen, dass Adiletten nicht die beste Wahl waren. Dennoch meistern wir alle den Weg durch die Wasserfälle und kommen in der Schlucht an, die zu dem Wasserfall führt.

Wir wandern ein kleines Stück das Tal entlang und kommen zu einem Checkpoint, wo weitere 20.000IDR fällig werden. Das Tosen des Wasserfalls können wir mittlerweile schon deutlich hören. Von hier ist es nicht mehr weit. Über ein paar Metallstangen, die mal eine Brücke waren, geht es über den Fluss und immer weiter auf den Lärm des Wasserfalls zu. Noch um eine weitere Ecke müssen wir herumlaufen und dann sehen wir endlich den Tumpak Sewu Wasserfall. Durch die frühe Uhrzeit sind noch nicht viele Leute vor Ort und wir müssen uns diesen unglaublichen Anblick mit nur ein paar weiteren Touristen teilen.

Umringt von dem riesigen Wasserfall kann man fast nur gute Fotos schießen. Unser Guide zeigt uns einige Stellen, von wo aus wir die besten Fotos schießen können. Seine Tipps helfen und wir können wirklich unglaubliche Bilder schießen. Das beliebte Motiv auf einem Felsen mit dem Wasserfall im Hintergrund darf dabei natürlich nicht fehlen. Ich versuche meine Kameralinse trocken zu halten, aber das aufgewirbelte Wasser durchnässt mittlerweile auch meine Kleidung, mit der ich versuche, die Linse trocken zu bekommen. Nach kurzer Zeit haben wir aber auch schon tolle Bilder im Kasten und unser Guide nimmt ein paar Videos für uns auf. Noch ein letzter Blick auf dieses unglaubliche Naturschauspiel, dann treten wir langsam den Rückweg wieder an.

Auch wenn der Tumpak Sewu Waterfall nicht auf der üblichen Reiseroute durch Java liegt, solltest du diesen Wasserfall auf keinen Fall verpassen. Allein der Anblick von der Aussichtsplattform ist die Anreise von Malang wert. Der Abstieg ist ein echtes Abenteuer und hat mir wirklich Spaß gemacht. Auch als Fotograf ist dieser Ort so fotogen und du kannst hier unzählige tolle Fotos mit der Drohne oder der Kamera schießen. Für mich ist der Tumpak Sewu einer der Orte, die du auf einer Reise durch Indonesien gemacht haben musst.